Vor 1900 litt der gewerbliche Mittelstand in Euskirchen an Finanznot. Insbesondere Thomas Eßer wollte diesem Missstand abhelfen und sich von den anderen Banken deutlich absetzen und so unterschrieben am 19. September 1900 67 Genossen, besetzt aus städtischen Handwerkern und Gewerbetreibenden das einstimmig beschlossene Statut zur Gründung einer Bank. Ein gewählter Aufsichtsrat berief Thomas Eßer (bis 1933) zum 1. Vorstand, Carl August (bis 1907) zum 2. Vorstand und Peter Josef Doepgen wurde zum Schriftführer und Kassierer berufen. Am 2. Oktober 1900 begann der Geschäftsbetrieb der „Euskirchener Spar-und Kreditgenossenschaft e.G.m.b.H“ im Privatbetrieb Doepgen in der Wilhelmstraße 21. Der Ruf der Bank überzeugte auch die großen Industriellen der Stadt und durch ständigen Zuwachs wurde bald ein neues Geschäftsgebäude in der Hochstraße 11 bezogen. Hier blieb die Bank bis zum Jahr 1925.
Die Geschäftsjahre des ersten Dezenniums bewegten sich durch rege Bautätigkeiten (u.a. Elektrisierung und Kanalisation )stetig aufwärts; die Bank entwickelte sich zum finanziellen  Rückhalt der mittelständischen Wirtschaft. Auch während der Kriegszeiten verstand es die nun als Gewerbebank e.G.m.b.h. firmierende Spar- und Kreditgenossenschaft, sich ihre Liquidität zu erhalten und die gewerblichen Betriebe mit Geld zu versorgen. Kurz vor Begehung ihres 25-jährigen Geschäftsjubiläums konnte die Gewerbebank, die trotz der vorangehenden Inflationskrise das Eigenkapital wieder auf eine leistungsfähige Höhe brachte, ein eigenes Bankgebäude erwerben und zog in die Bahnhofstraße 7 um, heute noch Hauptsitz der Bank. Die weiteren Vorstandsmitglieder im Verlauf dieser Jahre waren u.a. Leopold Becker (1901- 1934), Josef Eschweiler (1908 - 1946), Heinrich Zimmermann (1911 - 1919).

Ende der zwanziger Jahre lähmte die Angst der Weltwirtschaftskrise und die hohe Arbeitslosigkeit die gesamte Wirtschaft. Bis Mitte der dreißiger Jahre ging die Gewerbebank, kontinuierlich vertreten durch den Vorstandssprecher Thomas Eßer, durch äußerst schwierige Zeiten. Aber auch diese Krise wurde anhand eines „Gesundungs“- und Konsolidierungsplanes überwunden. Im Juni 1933 verhafteten die Nationalsozialisten Thomas Eßer und verboten ihm „seine“ Bank zu betreten. Die Partei setzte einen neuen Vorstandsvorsitzenden ein, der dank des damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden, Josef Heimbach, und mit Unterstützung des Genossenschaftsverbandes schnell wieder abgewählt wurde.

Mit Leopold Schmitz-Lambotte als Vorstandsvorsitzenden (1934 - 1966) begann eine neue Ära. Im Mai 1942 wurde die Gewerbebank in „Volksbank Euskirchen e.G.m.b.H.“ umbenannt. Ein Bombenangriff am 27.Dezember 1944 zerstörte das Bankgebäude komplett. Nach der Evakuierung in Kreuzweingarten folgte ein Notquartier in der Metzgerei von Jean Lückerath auf der Kommener Straße. Erst 1951 wurde ein provisorisches Gebäude in der Bahnhofstraße wieder bezugsbereit. In den fünfziger Jahren ging es stetig aufwärts, alle Geschäftsbereiche konnten kontinuierlich ausgebaut werden. Die weiteren Mitglieder des Vorstands waren Jean Arenz (1939 - 1957), Adolf Rotgeri (1957 - 1962) und Paul Küster (1962 -1969).

Das provisorische Gebäude in der Bahnhofstraße 7 wurde im Dezember 1960 durch einen Neubau ersetzt. 1965 und 1968 wurden die Filialen in Mechernich und Weilerswist eröffnet. In den Folgejahren entwickelte sich die Bilanzsumme von 10 Millionen DM im Jahr 1963 auf 100 Millionen im Jahr 1977. Nach dem Ausscheiden des langjährigen Vorstandsvorsitzenden Leopold Schmitz-Lambotte in 1966 bekleidete Herbert Heimbach, der bereits 1965  in den Vorstand berufen wurde, dessen Funktion. Paul Küster, der als zweites Vorstandsmitglied tätig war, wurde von Hermann Metzmacher (1969 - 1989) abgelöst.

1994 fusionierte die Volksbank Euskirchen mit der Raiffeisenbank Zülpich; die Bilanzsumme lag nunmehr bei 513 Mio. DM. 1997 wurde der langjährige Vorstandsvorsitzende Herbert Heimbach in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Manfred Gatz, bereits 1993 in den Vorstand berufen, fungierte nun als Vorstandssprecher und leitete mit Karl Bühl (Vorstand 1992 bis 1999, vorher langjähriger Prokurist der Bank) und dem ab Fusion von Zülpich kommenden Friedhelm Jockenhövel (bis 1999) das Institut. Es folgten weitere Fusionen mit der Raiffeisenbank Bad Münstereifel (1999), der Volksbank Rureifel (2001) und der Raiffeisenbank Mechernich (2002), die die Bilanzsumme auf 768 Mio. EUR steigerten. Zum Zeitpunkt des 100jährigen Bestehens der Bank im Jahre 2000 bestand der Vorstand der Bank aus Manfred Gatz (Sprecher), Hans-Jürgen Lembicz (ab 1999) und den ab 1999 aus Bad Münstereifel kommenden Johannes Backes (bis 2003) und Hubert Schmidt (bis 2009).
Weitere Fusionen erfolgten 2016 mit der Raiffeisenbank Junkersdorf und 2017 mit der Volksbank Wachtberg.

Seit dem Jahre 2000, verzeichnete die Weltpolitk und - wirtschaft in der folgenden Dekade dramatische Entwicklungen (EURO-Einführung, Terroranschläge, Klimawandel, Angst vor der Kernkraft, ehemalige Schwellenländer wie China drängen mit Macht auf den Markt, Platzen von Spekulationsblasen führen zu weltweiter Banken- und Finanzkrise, Ausbruch EURO-Krise/Staatsschuldenkrise, tragende Rolle des Internets). Folgen dieser Entwicklung waren hektische Ausschläge an den Finanzmärkten und einem  nie dagewesenen Absinken des Zinsniveaus und teilweise zu einer regelrechten "Regulierungsschwemme"und Wettbewerbsverzerrung durch Eingriffe der Gesetzgeber. Viele in Jahrzehnten bewährte Regeln und Folgewirkungen scheinen außer Kraft gesetzt zu sein. Die Folgen dieser Zäsur sind noch nicht absehbar.

Die Volksbank Euskirchen eG mit einer Bilanzsumme von ca. 1,4 Milliarde EUR Ende 2018 trotzte am lokalen Markt diesen Stürmen und verzeichnete durch die Wahrnehmung als "sicherer Hafen" in Verbindung mit attraktiven Konditionen einen großen Zuwachs an neuen Kunden. Die Bank steht der heimischen Wirtschaft auch in schwierigen Zeiten mit Krediten zur Verfügung - von einer Kreditklemme kann und konnte nie die Rede sein. Die durchgeführten 6 Fusionen wurden konsequent zur Verbesserung der Kostenstrukturen genutzt und bescherten der Bank kontinuierlich einen Zuwachs ihrer Eigenkapitalbasis (Solvabilitätskoeffizient beträgt aktuell ca. 26,00%). Aus Risikogesichtspunkten ist das Eigenkapital insbesondere für Banken der entscheidende Engpassfaktor der Zukunft. Der Vorstand der Bank wurde in 2012 durch Marc Güttes erweitert. 2017 verabschiedete sich Manfred Gatz nach fast 25-jähriger Vorstandstätigkeit in den Ruhestand. Die Funktion des Vorstandssprechers übernahm ab diesem Zeitpunkt Hans-Jürgen Lembicz.


Die Bank steht der heimischen Wirtschaft auch in schwierigen Zeiten zur Seite. Die Bank steht an der Seite ihrer Privat- und Gewerbekunden und bleibt dank Ihrer Qualität und Solidität der zuverlässige und beständige Partner in Fragen rund um das Thema Finanzdienstleistungen. Die Heraus- und Anforderungen für die Bank werden weiter steigen, man sieht sich aber für die Zukunft gut gerüstet und wird konsequent und optimistisch den eingeschlagenen Weg weiter gehen.